Präsenzunterricht mit Abstand – Phase 1


Theaterspielen lebt von Gemeinschaft. Viele Kennenlern-Übungen können etwas verändert ganz leicht auch in Zeiten, in denen die AHA-Regel unbedingt zu beachten ist, durchgeführt werden. Ideen- und Einfallsreichtum machen es möglich, sicher durch die Anfangsphase zu gelangen.

Ebenfalls am Beginn eines Theaterjahres steht das sogenannte theatrale Grundlagentraining. Hierbei lernen die Theaterschüler*innen eine Vielzahl theatraler Mittel kennen, die dann in Phase 2 und 3 zum Einsatz kommen sollen. Die Kenntnis dieser Werkzeuge befähigt die Schüler*innen in Phase 2 und 3 zu einem selbsttätigen Arbeiten.


Beachte: Was in welcher pandemischen Situation möglich ist, bestimmt ausschließlich der aktuell gültige und vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus veröffentliche Hygieneplan. Alle auf dieser Seite gegebenen Ratschläge und Empfehlungen sind stets daraufhin zu prüfen, ob der aktuell gültige Hygieneplan sie zulässt.

Anregungen zur Gestaltung der Kennenlernphase und der Grundlagenarbeit


Möglichkeiten der szenischen Aktion mit Mund-Nasen-Bedeckung versuchen
  • Gehen im Kreis, mit gemeinsamem Stehenbleiben, Impulstraining
  • Gehen im Raum, vorgeschriebene Wege mit Einbahn-Regelung, Tempi, Gangarten
  • Interaktion auf Distanz als Partnerübung trainieren, gestische Aktion und Reaktion, zum Beispiel als
  • „Fern-Imitation“ – identische Bewegungen auf Distanz
  • „Fern-Dialog“ – gestisches Gespräch, nur mit Mimik und Gestik
  • „Fern-Kampf“ – gestische Auseinandersetzung mit Schlag und Schmerz

Training theatraler Mittel

In ihrem Buch „Biographisches Theater“ präsentiert Maike Plath eine spielerische Übungsform, mittels der sich die Theaterschüler*innen unterschiedliche theatrale Mittel spielerisch aneignen können.  (Die Methode wurde auch unter der Bezeichnung „Theatrales Mischpult“ bekannt.)

Zunächst müssen die verschiedenen theatralen Mittel (Zeitlupe, Freeze, Formation, Spiegeln usw.) erläutert werden. Die Schlagwörter dazu werden in einer bestimmten Farbe auf große Karteikarten geschrieben. In einem weiteren Schritt sammeln die TN verschiedene Tätigkeiten wie Zähne putzen, Tanzen, etc. Es entstehen weitere Karteikarten andersfarbig beschriftet, ebenso wie zu möglichen Gefühlen, die beim Theaterspiel wichtig sein können.

Es ist hier relativ leicht möglich, darauf zu achten, dass die Akteure nur über eine Auswahl an Mitteln verfügen dürfen, die den AHA-Corona-Regeln entsprechen.

Die Karten werden vor der Spielfläche am Boden ausgelegt. Nun dürfen sich alle Mitspieler*innen eine Kombination der Karteikarten im Kopf zurechtlegen, die sie später über ein Mikrofon den anderen als Spielanweisung mitteilen sollen. Unterstützt wird der „Ansager“ durch Assistenten, die das Geschehen auf der Spielfläche beobachten sollen.

Das Spiel ist grundsätzlich begleitet von Musik. Die Mitspieler*innen bewegen sich durch den Raum und versuchen die Anweisungen zu spielen. Nach einer festgelegten Zeit wechselt eine*r von der Spielfläche in die Assistentenrolle, ein Assistent übernimmt das Mikrofon und setzt die Übung fort.

Eine Variante dieser Übungsarbeit besteht darin, dass im Raum feste Bahnen aufgeklebt werden, auf denen sich die Spieler*innen bewegen oder von vorneherein jeweils zwei Akteure auf eine Bahn zu stellen, die von der Bühnentiefe nach vorne verläuft. Jeweils einer der beiden Zugeordneten übernimmt mit Hilfe der theatralen Mittel, Bewegungs- und Emotionsvorgaben das Kommando über den anderen bis zum Wechsel der Rollen.

Literatur: Maike Plath: Biographisches Theater bzw. die dazu gehörigen Karteikästen mit einer großen Auswahl an Möglichkeiten zu den verschiedensten theatralen Mitteln und Inszenierungsideen: „Freeze und Blick ins Publikum“, Freakout mit Engelstopp„.

zum Material:

Warm ups mit Abstand