Sich für ein ästhetisches Konzept entscheiden –

Aufführen

Da gerade niemand wissen kann, wie sich die Bedingungen für Theater und Aufführungen entwickeln, sollte Optimismus trotz der Annahme, dass die Pandemie sicher nicht von heute auf morgen verschwindet, den Blick in die Zukunft lenken. Auch unter diesen Voraussetzungen ist es möglich, wirkungsvolle und stimmige Aufführungskonzepte zu entwerfen und zu verwirklichen, ungewöhnliche Aufführungsorte und -bedingungen inklusive. 


Beachte: Was in welcher pandemischen Situation möglich ist, bestimmt ausschließlich der aktuell gültige und vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus veröffentliche Hygieneplan. Alle auf dieser Seite gegebenen Ratschläge und Empfehlungen sind stets daraufhin zu prüfen, ob der aktuell gültige Hygieneplan sie zulässt.


Möglichkeiten für ein Inszenierungs- und Aufführungskonzept unter den Bedingungen der Pandemie


Die szenische Aktion auf mehrere Orte verteilen, zum Beispiel

  • auf mehrere Bühnen
    • auf mehrere Podeste
    • auf mehrere Spielorte auf einem Weg, den das Publikum zurücklegt
    • verschiedene Stationen an ungewöhnlichen Spielorten (leerstehende Gebäude, in Corona-Zeiten verwaiste Orte, Außengelände…)
    • Den Bühnenraum durch verschiedene Ebenen so gliedern, dass je ein/e Spielend/e mehreren Spielenden auf Abstand, d.h. auf einer Höhenebene spielt/spielen und so die Abstände gewahrt bleiben


Stationen-Theater

Das Stück auf verschiedene Spielplätze im Schulhaus oder in der Nähe der Schule verlagern. Dort agieren nur wenige Spielende, das Publikum wird in ganz kleine (maskierte) Gruppen aufgeteilt, die von Station zu Station geführt werden.


Site specific theatre

Als Variante des Stationentheaters lässt sich im Sinne eines Themas nach Orten suchen, die als Bühnenbild den Rahmen für Szenen hergeben, um dort (in Kleingruppen; am besten aus einer Klasse) Szenen zu zeigen und den Zuschauer auch örtlich durch ein Thema zu führen. Geeignet sind neben verschiedenen Räumen der Schule, öffentliche Denkmäler, Gebäude, Räume, die von innen/außen bespielt, von außen betrachtet werden können. (Schaufenster, Fenstertheater …)

Audiowalk

Schüler erstellen zu einem Thema einen sogenannten Audio Walk. Hier werden die Zuschauer mittels eines Audioguides zu verschiedenen Orten geführt, an denen ihnen theatrale Aufgaben gestellt werden oder sich Spielende der Gruppe mit einer Szene präsentieren, während das Stationenaudio die Verbindung zwischen den Stationen herstellt.

Hier verlagert sich die Arbeit vermehrt in den Bereich des Akustischen und des Sprechens. Denn der Audio-Führer bietet die Möglichkeit zu kurzen Hörspielsequenzen oder dokumentarischem Audio- oder Videomaterial, das über die Smartphones der Zuschauenden angesehen werden kann.

Konkretes:

Ein gutes Beispiel kann auf der Seite den Würzburger Mainfrankentheaters eingesehen werden, das z.B. mit der App „Actionbound“ analog entwickelt werden kann.

https://www.mainfrankentheater.de/theater/plattformx/theater-x-digital/


Open-Air-Aufführungen

Gerade unter den aktuellen Voraussetzungen ist es sinnvoll zu erwägen, ob Schule oder Umfeld einen Spielort anbietet, der zum einen möglichst wetterfest, andererseits auch bespielbar ist, sodass dort mit Sprache und/oder Körper präsentiert werden kann. Dazu gehören Überlegungen, ob mit Außengeräuschen zu rechnen ist, ob Abschottungen gegen unerwünschte Einblicke nötig sind oder gelegentlich auch Überlegungen zur möglichen Lärmbelästigung der Nachbarschaft.

Szenische Lesungen und Lecture Performances

Im Format einer langsamen und weiträumigen Inszenierung bleiben die Spielenden an ihre Textbücher gebunden und versuchen das Wesentliche über räumliche Installationen und Lesetexte zu vermitteln.

Bei der Lecture Performance begleiten theatrale Aktionen oder Videoinstallationen erklärend den Lese- bzw. Vortragsprozess.