Präsenzunterricht mit Abstand – Vorüberlegungen


Die Hygieneauflagen der Pandemie sind eine Herausforderung für die Gestaltungsarbeit im Theaterunterricht. Aber es ist mehr möglich, als man zunächst denkt. Es sind meist nur ein paar Veränderungen in der Planung nötig, um die Gesundheit und Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten.

Beachte: Was in welcher pandemischen Situation möglich ist, bestimmt ausschließlich der aktuell gültige und vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus veröffentliche Hygieneplan. Alle auf dieser Seite gegebenen Ratschläge und Empfehlungen sind stets daraufhin zu prüfen, ob der aktuell gültige Hygieneplan sie zulässt.


Vorüberlegungen zu den organisatorischen Bedingungen für den Theaterunterricht in der Pandemie-Zeit

Bei der Auswahl des Probenraums sind die Größe, Belüftungsmöglichkeiten und Einrichtungen zur Desinfektion sowie Waschmöglichkeiten für die Hände bedenkenswert. Eventuell kann die Schule für entsprechende Raumverlegungen sorgen, dass sowohl genügend Fläche als auch Höhe und Belüftungsmöglichkeiten gegeben sind.


Probenraum und Aufführungsraum: Auf den Abstand kommt es an

Einteilungen des Probenraums überlegen:

  • Den Raum so definieren, dass Abstand gewahrt wird, zum Beispiel durch 
    • Ankerpunkte – Stühle / Reifen / Isomatten / Podeste / abgelegte Gegenstände / Markierungen / Lichtmarken, als Mittelpunkt der Aktionen jede/r Spieler*in 
    • markierte Felder oder Bahnen, Abgrenzungen aus Klebestreifen / Seilen / Absperrungen / Gittern  
    • Schienen, etwa durch Klebestreifen markierte Linien, entlang derer Spieler*innen sich bewegen dürfen 
Große Tafeln können als Abtrennungen für den Bühnenraum dienen

  • Den Raum durch Zwischenwände / Abtrennungen teilen, zum Beispiel durch 
    • Paravents, abgehängte Kartons, Dämmplatten 
    • Zwischenwände aus Plexiglastafeln oder gespannter Folie 
    • Duschvorhänge, Plastikplanen, Milchfolien,  
    • Abteile / Kisten / Boxen / Käfige 
    • Den Raum so „möblieren“, dass immer der Abstand gewahrt wird, zum Beispiel mit Tischen, zwischen denen die Spieler*innen sich bewegen 
Kästen bilden mit ihren Wänden einen Schutzwall zur Nachbarin / zum Nachbarn


Gruppengröße und Klassenzuordnung: Weniger ist mehr

Schultheater bedeutet normalerweise Arbeit mit mehr oder weniger großen Gruppen aus einem oder häufiger mehreren Klassenverbänden und/oder Jahrgangsstufen. Um die notwendigen Abstände im Verhältnis zu den Raumgrößen einhalten zu können, können die Gruppen auf vielfache Weise verkleinert bzw. die Räume der Gruppengröße angepasst werden.

  • Die Gruppe in einem großen Raum verteilen, z. B. in der Turnhalle, der Pausenhalle oder einer Schulaula
  • Die Gruppe teilen und sich zeitlich gestaffelt treffen
  • Mit Teilgruppen proben 
    • die jeweils einzelne Bausteine für ein Stück / eine Collage liefern wobei 
    • eine Teilgruppe digitale / Video- / Fotobeiträge zur Produktion beisteuert,  
    • oder eine Gruppe probt, während die andere, räumlich getrennt (evtl. zu Hause), nur für das Feedback zuständig ist. 
  • Bei der Schuljahresplanung dafür sorgen, dass in einer Theatergruppe nur Schüler*innen aus einer Klasse zusammentreffen, im Idealfall Theaterklassen einrichten lassen.
  • Eine Teilgruppe damit beauftragen, zuhause einen Beitrag für die Produktion zu erstellen, zum Beispiel ein Video, zum Beispiel für die Bühnengestaltung

Möglichkeiten der Endproduktion überdenken:

Da geht noch was

  • Aufführung an einem geeigneten Ort, der entsprechende Abstände zulässt
  • Mit Teilgruppen spielen, 
    • die jeweils einzelne Bausteine für ein Stück / eine Collage liefern,
    • die die Rollen doppeln und auf mehreren Bühnen auftreten, 
    • deren Beiträge bei der Aufführung mit digitalen Teilen anderer Teilgruppen kombiniert werden
  • Die Produktion so planen, dass die Spieler*innen nacheinander / gestaffelt / in Aktion gehen 
  • Die Produktion so planen, dass die Spieler*innen immer räumlich getrennt voneinander in Aktion gehen